Ich dachte, es könnte mal ganz interessant sein, ein paar ältere meiner „Werke“ in unregelmäßigen Abständen hier einzustellen. Ich habe seit den späten Achtzigern (man, ich bin alt!) einigermaßen regelmäßig Comics gezeichnet und veröffentlicht, das meiste davon ist zu recht vergessen. Aber es gibt immer ein paar Comicseite, auf die ich heute noch stolz bin oder zumindest wohlwollend zurückblicke. Und zu jedem Comic gibt es ja auch eine kleine Hintergrundgeschichte, vielleicht ist das ja auch noch interessant, um es hier zu erörtern.
Den ersten „Rückwurf-Montag“ will ich dem Comic widmen, der mich mit Olaf Brill zusammengebracht hat. Ich habe mich auf dem Comicsalon Erlangen 2008 von Maikel Das für die Alligatorfarm und deren Heft „Perry“ (die Comics zur Romanreihe „Perry Rhodan“) rekrutieren lassen – auch, wenn mir das am Anfang gar nicht so bewusst war. Soweit ich mich erinnere, ging es in dem Gespräch eigentlich darum, dass ich einige mir bekannte Berliner Zeichner mal anfrage, aber schon klar, dass mich Maikel da sofort einbezog.
Randnotiz: Maikel ist ein alter Kämpe in der Szene, ich kenne ihn noch aus der Zeit, wo wir beide in der Piccolo-Reihe „Utopische Welt“ veröffentlicht haben – aber dazu vielleicht mal bei anderer Gelegenheit mehr.
Schon kurz nach dem Salon flatterte ein Skript von Olaf Brill bei mir ein, dass mir sofort gefiel. Nicht nur deswegen, weil auf jeder Seite eine hübsche, nahezu nackte Frau vorkam, sondern weil Olaf seine Skripte so schreibt, dass ich nicht lange nach Bildern in meinem Kopf suchen muss – die poppen praktischerweise sofort auf. Und die epischen Bilder, die er da so beschrieb, haben mich natürlich auch ordentlich Schweiß gekostet – sowas merkt man sich. 🙂
So jedenfalls kam es zum ersten Kontakt zwischen Olaf und mir, und als ein weiterer Perry-Comic anstand, den er geschrieben hatte, war ich natürlich sofort wieder dabei. Daraus resultierte dann auch unsere Zusammenarbeit an „Ein seltsamer Tag“. Wir treffen uns unterdessen zwei oder dreimal im Jahr bei verschiedenen Gelegenheiten, bummeln durch Comicläden und planen auch schon weitere Projekte. So habe ich mit „Ein Tag in Paris“ nicht nur einen großartigen Autoren gefunden, sondern – fast noch wichtiger – auch einen guten Freund gewonnen.