Es gibt schon einige Rückblicke auf das Großereignis der SF in Berlin, das sich doppelt hintersinnig „MetropolCon“ nennt. Gesammelt hat man das netterweise auf der Webseite des Cons – *klick*. Trotzdem möchte ich ganz kurz ein paar Worte und Fotos hinzufügen.
Der MetropolCon sieht sich selbst als Treffen der Phantastik-Szene, alle Genre (Phantastik, Horror, Fantasy und Science Fiction) und alle Medienarten sollten sich hier miteinander austauschen. Natürlich wurde es insgesamt aber doch eher literaturlastig, wohl auch, weil die meisten Publizierenden eben eher Bücher machen als zB. Filme, Spiele oder Comics. Zumindest für den letzten Bereich habe ich dann zusammen mit René Moreau und seiner charmanten Gattin Marlene die Fahne ein wenig hochgehalten: Mit den bisher erschienenen sechs Ausgaben von COZMIC und den Alben „Aufbruch zu den Sternen“ sowie natürlich „Ein seltsamer Tag“ gab es ein – kleines, aber hoffentlich feines – Angebot an „grafischer Literatur“.
Die Veranstaltung fand im Silent Green statt, als Berliner kannte ich den Ort nur als Krematorium Wedding und auch das nur dem Namen nach (als Südberliner fahre ich selten soweit durch die Stadt). Aber das Silent Green – was im übrigen fast wie „Soylent Green“ klingt und damit eine schöne Anspielung auf einen SF-Klassiker enthält – ist wie gemacht für so einen Con: Abgeschlossen von der Aussenwelt gibt es zahlreiche sonnige Räume für Lesungen, Diskussionen, Vorträge, eine Begegnungsstätte im grünen Innenhof mit kleinen Imbiss-Kiosken und natürlich noch die „Betonhalle“ als Messe- und Ausstellerbereich (dazu noch ein Restaurant mit dem passenden Namen „Mars“ und für größere Shows die Kuppelhalle).
In der Betonhalle saß ich dann an meinem Stand und signierte das eine oder andere Comic-Album. Am Starttag des Cons allerdings so wenige, dass es schon frustrierend war. Es schien, als würde sich kaum einer der Con-Besucher*innen an den langen Abstieg in die Betonrampe machen (die auch wenig einladend aussah), um sich dann in die Messehalle zu verirren. Das wurde dann am Freitag und Samstag zum Glück besser, nachdem auch Besucher der Halle kostenlos herein durften. Richtig voll wurde es unten allerdings nie, aber immerhin gabe es einen stetigen, ruhigen Fluss an Besuchern. Vorteil davon war, dass man sich für längere Gespräche Zeit nehmen konnte. So wurden einige Internetbekanntschaften dann doch „real“ und sehr, sehr lebendig.
Ich war aber nicht nur als Aussteller vor Ort, sondern hatte am Donnerstag noch ein Panel mit Olaf Brill unter der Moderation von Steffen Volkmer zum Thema: „Mark Brandis und Perry Rhodan – Adaption als Comic“ und am Samstag kurz vor Toreschluss eine kleinen Workshop darüber, wie man ein „Alien“ malt.
Mein Fazit zum Con: Hie und da sicher noch verbesserungswürdig, aber die Organisation war insgesamt großartig, alle Leute waren hoch motiviert und alleine schon deshalb hat das ganze ordentlich Spaß gemacht. Ich habe eine Menge netter Leute und alte sowie neue Fans getroffen, viel gelernt, gestaunt und gelacht. Ich hoffe, die Macher*innen schaffen es tatsächlich, den WorldCon 2026 nach Berlin zu holen – dann bin ich gerne wieder mit von der Partie!